Geschichte des Ostseestadions
Altes Ostseestadion
Bis in die 1950er Jahre war das zwischen 1923 und 1928 erbaute Volksstadion neben der heutigen DKB-Arena das größte Stadion in der Hansestadt Rostock. Heute ist es die Spielstätte der F.C. Hansa-Amateure und fasst 5000 Zuschauer. In den 1930er Jahren sollen sich bis zu 30.000 Menschen zu Fußballspielen im Volksstadion aufgehalten haben, dies ist wegen der geringen Größe sehr unwahrscheinlich.
Nach der Gründung der DDR sollte auch in Rostock eine Fußballmannschaft für die oberen Ligen etabliert werden. Man rechnete mit größeren Besucherzahlen und plante so den Bau eines neuen Stadions. Das Ostseestadion war Teil des Sportforums mit Schwimmhalle und Eisstadion. Es wurde als allgemeines Sportstadion konzipiert und verfügte deshalb über eine Leichtathletik-Laufbahn (sechs Bahnen). Wegen der geringen Geldmittel, die zur Umsetzung des Projektes zur Verfügung standen, rief das Nationale Aufbauwerk die Rostocker Bevölkerung zur Unterstützung in Form von freiwilliger Arbeit und Spenden auf. Anfang der 1950er Jahre arbeiteten tausende Menschen am Ostseestadion mit leisteten über 230.000 Arbeitsstunden. Allein durch diese Arbeitsstunden wurden, laut eines Gedenksteins vor dem Stadion, 928.018,20 DDR-Mark eingespart.
Offiziell eröffnet wurde das erste Ostseestadion am 27.Juni 1954 mit dem Endkämpfer der nationalen Leichtathletik-Meisterschaften der DDR. Das erste offizielle Fußballspiel war das Endspiel um die B-Jugend-Meisterschaft der DDR zwischen Einheit Schwerin und Chemie Zeitz (1:3). Es wurde im Rahmen der Leichtathletik-Meisterschaften ebenfalls am 27.Juni ausgetragen.
Später bekam die Tribüne (3000 Plätze) ein Dach und Ende der 1960er Jahre kam eine 700-Lux Flutlichtanlage hinzu. Die letzten Umbaumaßnahmen des alten Stadions betrafen die Erneuerungen der Vortribüne (1991) und die Installation einer Videoleinwand nach Abriss des alten Stadionturms (1992). Das alte Stadion hatte zum Schluss eine Kapazität von 25.500 Plätzen.
Neues Ostseestadion
In nur 16 Monaten Bauzeit wurde bis zum Jahr 2001 das neue Ostseestadion an der Stelle des alten Stadions gebaut. Es wurde damit zu einer modernen reinen Fußballarena mit Rasenheizung und einer großen LCD-Anzeigetafel, die allerdings aus der Südkurve nicht zu sehen ist. Die Flutlichter wurden beibehalten. Der Um-bzw. Neubau kostete nach offiziellen Angaben 55 Millionen D-Mark.
Am 2. Juli 2007 erhielt der Finanzdienstleister Deutsche Kreditbank (DKB) den Zuschlag für den Kauf der Namensrechte des ehemaligen Ostseestadions. Der Vertrag läuft zehn Jahre und beinhaltet eine Option auf Verlängerung. Die Umbenennung geschah gegen Protest vieler Rostocker Fans, insbesondere, weil der Begriff Ostseestadion sehr im öffentlichen Bewusstsein der Region verwurzelt ist.
Plätze
Das Stadion verfügt über maximal 29.000 Plätze. Davon sind 20.000 Sitzplätze, einschließlich 1.000 Business-Seats, und 9.000 Stehplätze. Letzteres soll bei internationalen Spielen in 5.000 Sitzplätze umgewandelt werden können. Ferner gibt es 26 VIP-Logen. Alle Plätze sind überdacht.
Sportliche Veranstaltungen
Das neue Ostseestadion ist ein reines Fußballstadion, demzufolge finden hier vor allem Spiele von Hansa Rostock in der Fußball-Bundesliga statt.
Das alte Ostseestadion war von 1954 bis 2001 Heimspielstätte des F.C. Hansa Rostock (bis 1965 im Vorgängerverein SC Empor Rostock). In dieser Zeit fanden Spiele der obersten zwei Ligen der DDR-Oberliga sowie der Fußball-Bundesliga im Ostseestadion statt. Das Spielfeld wurde in den Anfangsjahren ebenfalls für Feldhandballspiele des SC Empor Rostock genutzt. Da das alte Ostseestadion (1954-2000) eine Laufbahn hatte, spielte die Leichtathletik eine große Rolle. Die nationalen DDR-Leichtathletik-Meisterschaften 1988 fanden hier statt. Mehrere Male, letztmalig 1980, diente das Stadion als Ankunftsort der Friedensfahrt der Radsportamateure.
Länderspiele
Das Ostseestadion diente auch als Austragungsort für acht Fußball-Länderspiele der DDR. Danach diente es der gesamtdeutschen Nationalelf am 27. März 2002 und am 7. Oktober 2006 als Austragungsort. Dank der Modernität des Stadions wurde vom Deutschen Fußball-Bund versichert, die DKB-Arena auch in Zukunft in den Länderspielplanungen zu berücksichtigen.
26. September 1954 - 19.000 Zuschauer
Deutsche Demokratische Republik - Polen 0:1
29. Juni 1958 - 20.000 Zuschauer
Deutsche Demokratische Republik - Polen 1:1
30. Oktober 1960 - 30.000 Zuschauer
Deutsche Demokratische Republik - Finnland 5:1
09. Juli 1967 - 8.000 Zuschauer
Deutsche Demokratische Republik - Ägypten 7:0
06. September 1970 - 15.000 Zuschauer
Deutsche Demokratische Republik - Polen 5:0
31. Mai 1974 - 15.000 Zuschauer
Deutsche Demokratische Republik - Uruguay 0:0
23. Mai 1974 - 15.000 Zuschauer
Deutsche Demokratische Republik - Norwegen 1:0
07.Mai 1980 - 20.000 Zuschauer
Deutsche Demokratische Republik - Sowjetunion 2:2
27. März 2002 - 28.835 Zuschauer
Deutschland - USA 4:2
07.Oktober 2006 - 28.000 Zuschauer
Deutschland - Georgien 2:0